Und vor allem sind wir Künstler*innen, die ihren Job vernünftig machen wollen.Karin Hanczewski: Das ist eine Antwort auf die letzte, aber auch auf die erste Frage: Mir geht es auch darum, eine positive Identität zu zeigen. Oder wollen wir das nicht auch mal verändern? Ich habe irgendwann festgestellt, dass ich extrem gut geschult darin bin, das, was da oben passiert auf der Leinwand, für mich zu adaptieren. Coming Out Schauspieler, Cast & Crew. qualitativ sogar gleichwertig, aber halt mit einem entsprechendem Namen versehen? Das ist einfach: Schauspieler. Auch da war es so, dass man den Mann nicht sieht in seiner Lust oder als Objekt, sondern nur die Frau als Objekt zeigt. Als ob damit irgendwas gesagt wäre – außer dass die Figur im ersten Atemzug auf ihre Sexualität reduziert wird, als würde man sie ihr sofort ansehen. Ganz häufig wenden ja he­terosexuelle Menschen ein: »Das ist ein schwuler Film, der interessiert mich nicht.« Als wäre das keine menschliche Erfahrung und als könnten sie nicht einen Teil ihrer selbst in dieser menschlichen Erfahrung wiedererkennen.Eva Meckbach: Das passiert mit sogenannten Frauenfilmen auch, für Männer zu nischig. Die Sohlen meiner Ballerina Schuhe sind ziemlich abgelaufen. Sind Männer- und Frauenrollen im ­klassischen Repertoire des Theaters, zum Beispiel bei Shakespeare, ­dynamischer, offener als die Figuren in einem ZDF-Film? Inhalt des Manifests. Coming-Out-Day Die berühmtesten Outings der Stars 11.10.2015, 11:31 Uhr Heute ist Coming-Out-Day: Die Liste der Stars, die sich offen zu ihrer Sexualität bekennen, wird immer länger. Die Gesellschaft ist viel weiter und diverser, als die Entscheidungsträger*innen meinen. Mit dem Publikum hatte ich eigentlich nie Schwierigkeiten, das war super. Es gibt also ein Tabu in der Szene. Oder sind Marken einfach zu teuer? Trotzdem habe ich es bis heute nicht vergessen, weil es mich auch verletzt hat. Das ist ja absurd.Karin Hanczewski: Ich habe das Gefühl, wenn Sexualität dargestellt wird oder ich welche darstellen musste, ist das extrem einseitig. Das ist eine Verteilungsfrage. Aber eigentlich müsste doch erst mal ganz klar sein, es gibt uns als Privatmenschen – und es gibt die Figur. Ich würde total gerne eine lesbische Charakterrolle spielen, denn das habe ich noch nie getan. Die sind in Rente, die können da den ganzen Nachmittag liegen. Und die Entscheidungsträger*innen darüber sind Heteros, die überhaupt keine Ahnung haben, wovon sie da kulturell sprechen. In der elften Folge ihres Coronatagebuchs erzählt die Edel-Prostituierte Salomé Balthus von einem Kunden, der sich mit ihr treffen will – obwohl Prostitution derzeit das erste Mal seit hundert Jahren in Deutschland verboten ist. Ich liebe dich und ich stehe ganz hinter dir! Sondern auch: Wer kann ich sein? Deswegen schaut man auch Filme, oder ich zumindest. Jede Frau kriegt gesagt: So musst du aussehen, wenn du Mitte vierzig bist. Und wer kommt an diese Ressourcen nicht ran? Februar miterlebt haben. Ich glaube, Kompetenz ist wirklich etwas, was das Männerbild in Deutschland auf den Punkt bringt. Ich würde hören wollen: Weißt du, was, wenn du lesbisch bist, geh in die Welt raus, sag es jedem. Da musste ich – ich bin auf der Schwäbischen Alb aufgewachsen – mit dem Zug nach Ulm fahren, um Aimée & Jaguar zu sehen, und bin fast gestorben: so überwältigt! Und dieser Schritt ist ein Schritt, da rauszutreten, um eine Welt zu erschaffen, in der ich selbst auch leben will. Es ist ein Nicht-zu-mir-Stehen. Als wie beschränkt empfinden Sie die Bilder von Männlichkeit und Weiblichkeit, wie sie im Theater oder im Film gezeigt werden?Godehard Giese: Männern wird nie Zärtlichkeit zugestanden. Ich glaube es in dem Moment vielleicht selber. Wenn die Leute sagen: »Ach, der ist schwul!« – da klingt so mit, als würde man verstehen, wer diese Person ist. Gutscheincodes für bekannte Online-Versandhäuser! Im Coronatagebuch erzählt er, warum der Versuch, dieses Trauma zu bewältigen, jetzt fast unmöglich ist. Das spielt nur eine Rolle, weil die Gesellschaft sich darauf geeinigt hat, dass das nicht einer Norm entspricht. Es geht in Geschichten bei Figuren doch nicht nur um Geschlechtsidentität oder Sexualität. Für einen besonderen Anlass würde ich gerne Schuhe maßanfertigen lassen bzw mich informieren ob so was möglich ist und wie teuer das wäre. Die Verantwortlichen der Schauspielschule wollten also, dass ich auch unabhängig von der Probebühne als Frau herumlaufe. Sie wurden also damals als Frau ge­lesen und hatten das Gefühl, Ihre Frauen­rollen seien eine Verkleidung?Tucké Royale: Ja, natürlich, ich habe mich als Frau verkleidet. Näher dran. Es ist letztlich eine Sehgewohnheit, und diese Sehgewohnheit kannst du nur ändern, indem du sichtbar wirst. Da sagt aber niemand: »Warum behelligt der mich damit?«Eva Meckbach: Genau. Leute werden gemaßregelt. Aktuelle Gutscheincodes für Reifen-, Felgen- & Autozubehör Shops! Auch in Deutschland gibt es nur wenige Schauspieler*innen, die ihr queeres Begehren öffentlich leben. Das sind eigentlich die Fragen, mit denen sich Figuren beschäftigen. Eva Meckbach: Ich fand schon als Kind immer seltsam, dass niemand in Betracht zieht, ich könnte lesbisch sein. Ich will in keine Schublade. Geschichten, die bewegen. Da gibt es einen Mann, der ist unten an seinem Auto beschäftigt, geht nach oben in die Küche, macht sich sein Brot, küsst mal kurz seinen Partner und geht wieder an die Arbeit. Das muss dringend weg! Da schwingt irgendwas mit, was nicht richtig sei. Oder eine Frage: Wer kommt jetzt dran? Oder wie da Sinnlichkeit gezeigt wird. Godehard Giese: In dem Moment, wo du wahrhaftiger mit dir selbst bist, bist du natürlich auch wahrhaftiger mit den Rollen, mit denen du dich befasst. Es gibt also nie den richtigen Zeitpunkt.". Rechnet es sich, die neu besohlen zu lassen? Ich sehe da keine Figuren, an die ich irgendwie andocken kann. Und dann habe ich dieses Casting gemacht und bin nicht genommen worden, weil es ihnen »nicht schwul genug« war, wie ich das gespielt habe. Zu dem Zeitpunkt war ich zwanzig, da habe ich vor Angst natürlich die Klappe gehalten.Tucké Royale: Ich habe ja sehr viele Coming-outs hinter mir. Wenn diese Locken nicht mehr locken, dann locken keine Locken mehr! Und zwar auch nicht so huschdi-wuschdi schnell weg und umgeschaltet, sondern dass klar ist: Nee, man kann sich vorstellen, die liegen den ganzen Tag im Bett. Wir wollen gerne einen neuen Kaminofen in 2018 kaufen, wissen aber nicht sicher, ob dieser dann auch über 2024 weiterhin zugelassen ist. Besetzung: Matthias Freihof, Dagmar Manzel, Dirk Kummer, Michael Gwisdek. Mit diesem Wundermittel entfernen Sie kleine Lackkratzer. Und natürlich ist das allen aufgefallen. Wir dürfen erst seit Kurzem heiraten. Fast 200 deutsche Filmschaffende haben gemeinsam ihr Coming-out bekanntgegeben. Wenn ich ständig mit Jeans und Pulli und Mütze durch die Gegend laufe, dann sei doch klar, dass ich keine Rollen bekomme.Eva Meckbach: Frauenrollen müssen sich fast immer an einer männlichen Figur ab­arbeiten. An unserem Talent, an unserer Darstellungskraft, an unserer Fantasie, an unserer Erscheinung, an dem, wie wir als Künstler*innen und Schauspieler*innen in der Welt stehen, ändert sich doch gar nichts, nur weil ich jetzt sage: Ich bin lesbisch. Oder Kranführer. In der Film- und Fernsehwelt herrschen immer noch viele Rollenklischees und Tabus vor - damit wollen die Schauspieler … Mit ihrem Zusammenschluss, veröffentlicht via "Süddeutsche Zeitung", wollen sie nicht nur eine längst überfällige Debatte in der Industrie anstoßen, sondern auch nicht länger ein - zuweilen von außen forciertes - Doppelleben führen müssen. D. Bakir, C. Fröhlich, K. Grimm, C. Heidböhmer, Ein Pilot enthüllt: Das sind die besten Sitze im Flugzeug, Dr. Julia Peirano: Der geheime Code der Liebe. Bei Klassikern wird oft vorgebracht, sie erfüllten einen Bildungsauftrag, seien auch für Schulklassen. Aber nicht mit der Unterstellung, dass nur die das spielen können.Alle: Nein.Eva Meckbach: Es ist eine Übergangsphase, damit die Gruppe, die bis jetzt nicht zum Vorschein kam, auch mal an die Rollen und auch an die Jobs rankommt. Coming out: Diese Stars sind lesbisch oder bisexuell. Man traut sich noch nicht, die wirklich kompetente Frau zu zeigen, unabhängig von ­Typen drum herum. Und dann zu behaupten, das Publikum käme damit nicht klar: Das funktioniert nicht. Tut mir leid, dass ich jetzt so laut werde.Godehard Giese: Zu uns wird immer gesagt: »Ich will das nicht wissen.« Aber wenn ein heterosexueller Kollege mit seiner Partnerin auf den Teppich geht, erfahre ich das auch über ihn. Sie suchen eine neue Krankenversicherung? Im Theaterbereich hieß es oft: »Ach ja, das bist ja dann alles du. Es würde sich dabei um Spangenpums handeln mit einem kleinen Absatz. Fotos: Kathrin Andreß, Marius Becker, Michel Bennett, Oliver Betke (2), Mathias Bothor (2), Tibor Bozi, Cyrill Brüderli, Bernd Brundert (2), Wilfried Dechau, Jeanne Degraa (6), Kiko Dionisio, Tim Dobrovolny (2), Sarah Domandl/Saripicture, Julia Dragosits, Detlef Eden, Wolfram Eder, Christine Fenzl, Carlo Fernandes, S.Firth, Rene Gaens, Hannah Gehmache, Joachim Gern (4), Ali Ghandtschi, Lucas Gregorowicz, Felix Grünschloss, Cem Guenes, Janine Guldener, Christian Hartmann (2), Nico Havranek, Sabine Haymann, Edith Held, Steffi Henn (3), Hauke Heumann, Marcus Höhn, Alexander Hörbe (2), Jonas Höschl, Hub/Hagen, Lucia Hunziker, Paul Hutchinson, Anneke Hymmen, imago images/Star-Media, Jetmir Idrizi, Claudia Kempf, Lenja Kempf, Mike Kenn (2), Dor Keren, Nadja Klier, Stefan Klüter (3), Mirjam Knickriem (2), Dennis König (2), Alex Lackmann, Georg Laubsch, Thomas Leidig (2), Eric Levi, Rene Lohse, Oliver Look (4), Gustav Lorenz, Malte Ludwigs, Steven Mahner/GFF, Marc Manuguerra, Hilde van Mas, Daniel Matousek, Manuel Miethe, Melina Mörsdorf, Eirikur Mortagne, Daniel Nartschick (2), Katty Otto, Kimi Palme, Marco Piecuch, Heide Prange, Fabian Raabe (2), Felix Rachor, Robert Recker, Martin Reik, Marc Reimann, Daniel Reisler, André Röhner, Florian Rossmanith, Robert Rožić, Urban Ruths, Linda Rosa Saal, Puria Safary, Alexander Schank, Andreas Schlieter, Nils Schwarz, Julia Schwedner, Thomas Schweigert, Sven Serkis (4), Max Sonnenschein, Zita Laura Szász, Susanne Tessa-Müller, Annemone Taake (3), Sandra Then, Jakob Tillmann (3), Andreas Tobias, Michael Trammer, Binh Truong, vandervalk, Niklas Vogt (4), Gregory B. Waldis, Daniel Warland, Martin Walz, Damon L. White, Hannes Wiedemann, Tommy Wiesner, Julia Windischbauer, Paula Winkler (7), Ingo Woesner, Andrea Zahler, Elena Zaucke (3). Das war für mich so bedeutsam, dass ich zwölf Jahre später, als wir schon in Berlin gewohnt haben, auf irgendeiner Berlinale-Party Maria Schrader ansprechen musste, weil die für mich sozusagen »die Lesbe« war, obwohl sie es ja gar nicht ist, aber bis heute projiziere ich das auf sie. Mehmet Ateşçi: Es geht nicht nur darum, man ist zu schwul oder zu hetero, man ist zu türkisch oder zu deutsch, sondern in einem konkreten Fall mit einer Serie bin ich dann auch noch ein bisschen zu intellektuell für den stereotypen Türken, den ich spielen sollte. Man trägt ein Kleid ja nicht zweimal mit demselben Mann, es sei denn, er will das. Das war natürlich total lesbenfeindlich. Man darf auf keinen Fall einen Aufstand machen, dann ist man kompliziert, hysterisch. Oder einen Liebhaber. Ich hatte nicht das Gefühl, dass irgendjemand mir den Rücken stärkt oder dass man an meiner Person wirklich interessiert ist, sondern mehr an dem, was man aus meiner Seele rausschlagen kann. Ich hasse Schubladen! Liste der Besetung: Matthias Freihof, Dagmar Manzel, Dirk Kummer u.v.m. Es gibt also nie den richtigen Zeitpunkt. Aber machen wir uns nichts vor, eigentlich sind wir doch genau deswegen hier. Das möchte ich nicht mehr. Dazu gehört, seinen Körper nicht zu verstecken. Da wird explizit auch das abgebildet, was du vorhin angesprochen hast, Godehard: diese Zärtlichkeit, zwischen zwei Freunden. Coming-Out "Wir sind schon da": 185 Schauspieler outen sich in Manifest Mavie Hörbiger gehört zu den 185 Schauspielstars, die sich über die Kampagne #actout zu Wort melden. Das muss ein Zusammenspiel sein von Risiken, von Lust daran, Rollen anders zu denken und dadurch eventuell auch was Neues in den Rollen zu finden. Sondern: Wir sind schon da. Und ich dachte: Ich kann diese Transition nicht machen, bevor ich in die Ausbildung gehe, ich kann es nicht machen, während ich in der Ausbildung bin, ich kann es danach eigentlich auch nicht machen, mein Rollenfach ändert sich dann total. Für viele der Beteiligten bedeutete die Aktion ein Coming-out in Form eines Selbstbekenntnisses zur eigenen privaten Lebensweise. Es ist ein mutiger Schritt: 185 Schauspielerinnen und Schauspieler outen sich in der aktuellen Ausgabe des ´SZ Magazins´ als lesbisch, schwul, bisexuell, queer, … Es gibt fast nie Figuren, die ein Begehren haben, das sich wandeln kann. Und die Reaktion in den Augen – in den Augen der Frau, aber gar nie im Mann. Das heißt, da gibt es einen Blick auf die Körper, dass, wenn sie nicht perfekt durchtrainiert sind, sie schon nicht mehr schön sind. 185 deutsche Schauspieler/innen feiern ihr Coming-out Schauspieler und Schauspielerinnen outen sich als schwul und lesbisch. Und die Perlenkette und Armband dazu passend. Darum ging es doch schon im antiken Theater – um die Katharsis, dass man nicht nur entdeckt: Wozu bin ich fähig, wenn ich es gespiegelt sehe? Komplette Liste aller 185 Schauspieler:innen, die sich bei #ActOut als schwul, lesbisch, bisexuell, trans oder queer geoutet haben. Bei 40 schmeiße ich alle Kleider in den Mülleimer, weil ich nicht will, dass eine Frau wie elfigy meine Kleider trägt. Wir leben nicht mehr in Zeiten von Charleys Tante. Das Bildnis des Dorian ... Coming-out von Elin (Alexandra Dahlström) und Agnes (Rebecka Liljeberg) in einer schwedischen Kleinstadt. Krimi-Bestseller: Diese sechs Bücher halten Sie in Atem! Das ist ihr so eingebrannt, dass sie sagt: Ich schaffe das einfach nicht! Oh, Wahnsinn! Das war die Kunst der Travestie in real life. Dass die Karriere einen Knick erhält.Karin Hanczewski: Es gab einige, die andere Gründe geäußert haben, aber ein Kollege, der auch sehr viel dreht und gut im Business ist, hat abgelehnt und geradeheraus gesagt, dass er Angst hat, nicht mehr so arbeiten zu können wie jetzt. Eine Freundin hat versehentlich Wachsflecken auf meine Baumwolljacke gemacht. Darauf begrenzt, sind das dann aber natürlich keine richtigen Menschen. Ich meine längst, dass ich Teil einer offenen, diversen Gesellschaft bin, aber dazu gehört eben auch, dass Minderheiten sichtbar sind. Hochbeet bepflanzen – so wird es zum Paradies für Kräuter und Gemüse, Wenn Kinder nicht durchschlafen – Das raten Forscher besorgten Eltern, Rasen säen im eigenen Garten: So wird's gemacht. Also sexy zu sein für die Redakteure, Produzenten und Regisseure. Da wurde mir eine Art von Futurismus an den Leib getackert, und gleichzeitig wurde damit gesagt: Das geht jetzt im Schauspiel noch nicht, deswegen musst du ein Performer sein. Kaufwert lag bei 55 €. Und das sehe ich nicht. Was war besonders schwierig in dem Prozess?Godehard Giese: Es war am Anfang sehr einfach, Kolleg*innen zu finden, weil wir natürlich als Erstes die Leute angesprochen haben, die wir gut kennen. Schauspieler nach Geburtsjahr. Aber irgendwann musst du überlegen: Welchem Tempel rennst du da eigentlich hinterher? Das ist 15 Jahre her. Und echte Biografien dann irgendwann nicht mehr reichen, und obwohl man politisch einander stützen möchte, wird dann doch marginalisiert. Das geht vielleicht gerade noch im jugendlichen Alter, aber ab dem Zeitpunkt, wo man sich sexuell angeblich gefunden hat in unserer Gesellschaft, kommt so was wie Zärtlichkeit nicht mehr vor.Eva Meckbach: Weibliche Hauptrollen in Film und Fernsehen sind meistens heterosexuell, außer es geht darum, dass zwei Lesben versuchen, ein Kind zu bekommen. Wenn man einen Mörder spielt, dann sagt doch auch niemand: »Nein, das mit der Mörderin, bitte mach es nicht. Aber wenn Authentizität erwünscht war und ich eine klassisch heterosexuelle Frau verkörpern sollte, sah ich aus wie Charleys Tante. Ich hatte immer den utopischen Wunsch, dass es, wenn ich mich mal oute, eine politisch-gesellschaftliche Relevanz hat. Es ist ein Kunstwerk. Das sind zum Beispiel Caster*innen, die einem Schauspieler sagen: Wenn du dich outest, kann ich dich nicht mehr besetzen. Es war großartig, ein erstes Engagement zu haben, aber doch auch verunsichernd. Godehard Giese: Für mich ist es schon auch ein Appell an die Entscheidungsträger*innen, das auch wirklich explizit zu überprüfen. Wenn ich ständig mit Jeans und Pulli und Mütze durch die Gegend laufe, dann sei doch klar, dass ich keine Rollen bekomme. Sie haben angesprochen, dass in Ihrer Branche offene Homosexualität un­erwünscht ist. Ich hatte sehr große Angst, nicht in meinen Beruf reinzukommen, keinen Studienplatz zu bekommen, Angst, wieder rauszufliegen. Mit #actout soll endlich Schluss mit dem Doppelleben sein. Und ich das nicht korrigiere. Sondern man zeigt die, die jetzt noch kämpft. Was heißt das für das Schauspielen?Mehmet Ateşçi: Das Künstlerische leidet, wenn man als Fokus nur die Wunden hat, die man erzählen soll. Und da denke ich, da werde ich lieber Florist. Es gibt immer einen Auftrag, der das verhindert. Du kannst zu schwul, zu lesbisch, zu irgendwas sein. Sie hat vorausgesetzt, das wäre etwas, wofür man Mut bräuchte. Wir haben einen Moment der Unlust gespielt.Godehard Giese: Prinzipiell muss ich sagen, dass ich sehr selten Männerkörper entblößt sehe. Ich hatte nicht das Gefühl, dass irgendjemand mir den Rücken stärkt oder dass man an meiner Person wirklich interessiert ist, sondern mehr an dem, was man aus meiner Seele rausschlagen kann. Es ist ein Kunstwerk. So viele heiße Bäder kannst du gar nicht nehmen, bis das wieder runter ist. Unser Privatleben soll auch weiter privat bleiben. ­Können Sie beschreiben, wie das ­aussieht?Karin Hanczewski: Mir wurde immer gesagt, ich solle mich nicht outen. Mache ich mal das ­Casting.« Lese den Text und merke: ein wahnsinnig blöder, stereotyper Text. Oder wer mein Boyfriend ist. Das muss weg. Ich hatte das Gefühl, man gräbt nach Gold in meiner Biografie. Jetzt bin ich festes Ensemble-Mitglied am Burgtheater. Nein, Ulrike Folkerts ist großartig. Es ist bloß gerade so, dass heterosexuell, weiß, cis und ohne Behinderung alles spielen darf, und der Rest darf meistens nur sich selber spielen. Man muss einfach nur die Kameraführung und die Perspektive davon anschauen, dass in solchen Filmen immer die Frau gezeigt wird und du den Mann nur spürst, der Mann sein darfst, wie er in sie eindringt. Die meisten Menschen mit intellektueller Behinderung verbringen ihre Tage mit Beschäftigungstherapie in Sonderwerkstätten. War das unangenehmer als erwartet?Mehmet Ateşçi: Es war sehr irritierend und beängstigend. Für die Szene wurde die Kollegin gedoubelt mit einer Darstellerin, die 15 Jahre jünger war als sie selber. Was ich gerne hören würde, wenn ich dein Kind wäre? Sondern: Warum ist wer neidisch auf jemanden? Das schadet dir.« Mir wurde eine Weile nachgesagt, dass ich oft die toughen Rollen spiele, die mit trockenem Humor. Frank Behrendt: Der Guru der Gelassenheit, Steuererklärung: Was Sie von der Steuer absetzen können. Von den Körpern, die dargestellt werden.Jonathan Berlin: Was so großartig ist an dem Film Porträt einer jungen Frau in Flammen: Da gibt es bis auf diesen Typen, der dieses Bild bringt und abholt, einfach keine Männer im Film. Was ich sagen will: Ich habe noch nicht mal die Möglichkeit, meine Arbeit zu machen.Eva Meckbach: Es gibt bei den Frauenrollen meistens so eine ungute Klarheit. Ich glaube, dass das historisch gerade passieren muss. Es gab diesen Film, den wir zusammen gemacht haben, mit einer Szene, wo ich mit nacktem Oberkörper im Garten irgendwelche Übungen mache. Ihre Daseinsberechtigung ist ihre irgendwie geartete Relation zum kompetenten Mann. Auch die Auslassung ist eine Lüge. Wir spielen. Es gibt fast nie Figuren, die ein Begehren haben, das sich wandeln kann. Hier geht es zur Übersicht der stern-Kanäle. Gibt es in Deutschland Shops von Victoria's Secret, in denen ich das gleiche Sortiment wie in den USA bekomme? Ein richtiges Leben darstellen?Tucké Royale: Ich würde auch sagen, dass meine Arbeit über die Jahre entprofessionalisiert worden ist. Denn der Grund, warum ich an diesem Haus engagiert wurde, ist neben meinem Können als Schauspieler auch meine persönliche Geschichte. 8, 14, 30. Im Theater gibt es eine Vielzahl von Rollen, die man nicht-binär lesen kann: Jeanne d’Arc, oder den Puck aus dem Sommernachtstraum. Die wahre Geschichte der gefälschten Hitler-Tagebücher, Micky Beisenherz: Sorry, ich bin privat hier, "Mono" – der Podcast von Deezer in Kooperation mit stern. Besetzung und Stab von Coming Out, Regisseur: Heiner Carow. 1874 - Erik Charell (Tänzer, Choreograph und Theaterleiter in Berlin) 1893 - Katharine Cornell; 1893 – Conrad Veidt (Anders als die anderen, Flucht, zwar verheiratet, aber in der Szene unterwegs) 05.02.2021, 11:27 Uhr | sow, t-online STERN PLUS. Dabei sollte es doch die normalste Sache der Welt sein. Das ist das Ziel.Eva Meckbach: Ich glaube auch, wir sind jetzt noch in einer Übergangsphase, in der man darauf pocht: Mensch, dann gebt doch die Trans-Rolle dem Trans-Schauspieler. Eva Meckbach: Oder Hauptkommissar?Tucké Royale: Oder Hauptkommissar. Worin besteht die Angst?Eva Meckbach: Das ist einerseits sehr individuell. Schauspieler und Schauspielerinnen outen sich als schwul und lesbisch. Ich kann sagen, dass die Rollenangebote der letzten Jahre oft waren: Geschlecht, Geschlecht, Genital, Spekulation. Oder wenn in einer Szene die Hand meines Freundes über meine wischt, soll mir das unangenehm sein, weil niemand wissen soll, dass ich schwul bin. Ich spiele ständig eine Mutter, ohne jegliche Erfahrung zu haben, eine Mutter zu sein. Ich bin über Google auf einen Onlineshop mit günstigen Klamotten gestoßen, wo es zwar 30 Tage Widerrufsrecht gibt, aber ich bin mir unsicher wie die Qualität aussieht. In den Medien sollte die Realität so divers, wie sie in Wahrheit ist, dargestellt werden. von Maike Schwinum Erstellt am 11. Ein Gespräch über das Verhältnis von Künstler und Rezensent, grandiose Fehlurteile und das beste Lese-Outfit. Jonathan Berlin: Ich habe bestimmt schon drei Mal in Drehbüchern homosexuelle Charaktere so eingeführt gesehen: »Lars, 27, schwul«. Und dieser Zwiespalt ist riesig: zwischen der abgebildeten Realität auf Bühnen, Leinwänden und Bildschirmen und der gelebten Realität unserer Gesellschaft sowie der gelebten, aber nicht ausgesprochenen Realität in der Branche.Tucké Royale: Ich war als Jugendlicher damit beschäftigt zu queeren, also mir diese Kulturtechnik zu erarbeiten, mich produktiv misszuverstehen oder andere so misszuverstehen, dass ich mich da reinbauen konnte, in die Dominanzgesellschaft. Es ist etwas, bei dem die Gesellschaft mich darauf hinweist, ich würde irgendwas Komisches tun. Was für einen Blick auf Sie als Schauspieler*innen wünschen Sie sich?Tucké Royale: Wenn ich irgendwo angekündigt werde, steht da als Erstes: Performer. Es gab Gesetze dagegen. Im Verlauf meines Studiums waren es immer die grotesken Frauenrollen, die ich spielen sollte. Und ich hatte das Gefühl, das musste ich dann auch immer mitspielen. Jetzt habe ich diese Sprache, diese Kultur zu meinem Beruf gemacht. Das ist ja für einige kein einfaches Thema. Karin Hanczewski: Warum ich das für mich wichtig finde, ist der Aspekt der Befreiung, also mich selbst als Mensch zu befreien und zu mir zu stehen. Obwohl er ganz viele Spagate hinbekommt.Mehmet Ateşçi: Nach meinen Erfahrungen im Film, durch meine Hautfarbe bedingt oder meine Herkunft oder meinen Namen, scheine ich ein Experte für Straßenkriminalität zu sein. Und beim Film heißt es: »Nein, nein, hier können wir auch keine Räume eröffnen, denn der soll ja die Realität abbilden.« Überall diese Hürden, warum man nicht an diese Fantasie oder diese Welten, die man öffnen könnte, rankommen darf. Wie ist es als lesbische Schauspielerin – darf das anders sichtbar sein?Eva Meckbach: Na ja, erst mal gibt es viel mehr Schauspieler als Schauspielerinnen, die in bezahlten Jobs sind. Kann mir jemand einen Tipp geben? Aktuelle Gutscheincodes für Sport- & Fitnessartikel! Aber ich denke, es ist sehr gut, hier heute zu sprechen, ein anderes Zeitalter einzuläuten. Letztendlich machen wir Theater. EMS-Training: Wie es funktioniert und wem es etwas bringt. Denis Scheck ist der bekannteste Buchkritiker Deutschlands. Gibt es auch etwas, was Sie vom Publikum erwarten würden?Eva Meckbach: Die sollen sich einfach zurücklehnen und sich von uns unterhalten lassen. Liebe Grüße. Dies ist eine Liste offen homosexueller Theater-, Film- und Fernsehschauspieler. Ich merke, dass ich Komplexe bekomme von dem, was ich sehe. Nein! Würden Sie alle sagen, dass dieses Interview für Sie eine Lebensentscheidung ist?Alle: Ja. 185 lesbische, schwule, bisexuelle, queere, nicht-binäre und trans* Schauspieler*innen outen sich – und fordern mehr Anerkennung in Theater, Film und Fernsehen.