Dies trifft vor allem auf das italienische Alpengebiet zu und wird als Phänomen der Bergflucht zusammengefasst. Aufgrund ihrer Höhe sind viele Massive vergletschert, mit dem Aletschgletscher in den Berner Alpen ist hier der längste Gletscher der Alpen. Isidor von Sevilla bestätigt in Etymologiarum sive originum libri XX, dass die römischen Eroberer das Wort alp mit der Bedeutung ‚hoher Berg, Hochweide‘ von der ligurisch-keltischen Gebirgsbevölkerung übernommen haben. Die Entwicklung der Larven im Uterus des Weibchens dauert je nach Höhenstufe zwei bis drei Jahre. Der italienische Weg Grande Traversata delle Alpi beschränkt sich im Gegensatz zu seinem Titel auf die Region Piemont. Jahrhunderts. Für die montane Waldstufe sind außerdem folgende Bezeichnungen eingeführt: Die subalpine Stufe (bis etwa 1900–2200 m) bildet den Übergang (Ökoton) von der Waldstufe zur baumlosen alpinen Stufe. Bei der Destabilisierung des Bodens spielen aber zwei andere Punkte eine wesentlichere Rolle. Diese Passstaaten kontrollierten durch ihre strategische Position den Transitverkehr und verlangten von Durchreisenden Zölle. B. Wölfe wurden in den Alpen um 1900 ausgerottet, kehrten jedoch um 1990 von den Apenninen her kommend wieder zurück. Jahrhunderts zu den mehrspurigen Autobahnen und Eisenbahnlinien des 19. und 20. Ehemalige durch den Dauerfrost stabilisierte Gebiete werden nun dem Wechsel von gefrierendem und wiederauftauendem Eis ausgesetzt und dadurch destabilisiert, zum einen weil Eis als Kitt entfällt, zum anderen weil durch die Anomalie des Wassers bei Gefrieren der Fels zertrieben wird. Im Laufe der Zeit haben sich vor allem in Bezug auf die geografische Gliederung des Gesamtgebirges zwei Systeme herausgebildet, die sich nur teilweise miteinander vereinbaren lassen und weiten Raum für grundlegende Missverständnisse offenlassen. Sie sind an feucht-kühle Bedingungen gebunden, haben Europa nacheiszeitlich von Osten wiederbesiedelt und kommen heute in Mitteleuropa nur in den Hochlagen vor. Im weiteren Verlauf der Trias lagerten sich hier die Kalksteine der ostalpinen Decken ab (Alpine Trias), die im Wesentlichen die heutigen Kalkalpen ausmachen. In Österreich, Südtirol und Deutschland werden die Alpen in die Haupteinheiten West- und Ostalpen unterteilt. Das alte Flandern (2001/2002) | Das erdgeschichtlich jugendliche Alter der Alpen wird sichtbar an den schroffen Felswänden, den scharfen Graten und an den tiefen und steilen Tälern mit unausgeglichenem Gefälle. In der „Modellregion Göschenen“ wurden in der Schweiz Konzepte für schwach erschlossene Gebiete entwickelt.[25]. Gletscher sind zum einen nur Wasserspeicher (es entsteht in ihnen kein Wasser, eher im Gegenteil: sie verdunsten verglichen mit Bächen und Flüssen erhebliche Mengen an Wasser), zum anderen sind die spezifischen Wassermengen (Wasser pro Zeiteinheit) trotz ihrer gewaltigen Größe gering, da die Speicherzeiten ebenso gewaltig sind. An trockenen Standorten, wie sie auf Karbonatgestein aber auch auf Silikat-Blockwerk vorherrschen, ist dies die Latschen-Kiefer (Pinus mugo), auf lehmigen Böden, die in Silikatgebieten großflächig auftreten, die Grün-Erle. Diese Gliederung greift die geologischen und die davon abgeleiteten geomorphologischen Unterschiede auf, die sich im Übergang von der Schweiz zu Österreich etwa an der Linie Alpenrheintal – Comer See vor allem in Bezug auf die nördliche Hälfte der Alpenkette ergeben. ), der zuverlässige Angaben zu Alpenpässen macht. Sie fördern damit den Austritt von Luftfeuchtigkeit durch Schneefall. In den flächig größeren Gebieten ohne Massentourismus kommt es erst recht zur Abwanderung. Heute leben etwa 100 Wölfe in den italienischen und französischen Westalpen. [21] Im Mittelalter, als Zugangswege wie die Schöllenenschlucht und die Viamala (1473) gangbar gemacht wurden, wurden der St. Gotthard und der Splügenpass sowie der San Bernardino stärker genutzt, während Septimer- und Lukmanierpass an Bedeutung verloren. Um den Urlaubern entgegenzukommen, werden Hotels häufig unmittelbar vor die Skipisten gebaut. Zu weiteren Bedeutungen siehe, Folgen der globalen Erwärmung in den Alpen, Auftauen des Permafrosts, höhere Niederschlagsmengen, vergrößern und Informationen zum Bild anzeigen, Winterkalte Gebirge mit laubwerfenden Wäldern, Biogeographischen Regionen der Europäischen Union, europäischen Raumentwicklungskonzepts (EUREK), Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, Geschichtliche Entwicklung des Alpenraums, Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft, Institut für Europäische Geschichte (Mainz), doi:10.2312/geowissenschaften.1994.12.144, doi:10.2312/geowissenschaften.1994.12.159, doi:10.2312/geowissenschaften.1994.12.170, Vor 14 Millionen Jahren – die Alpen erheben sich aus dem Urmeer Paratethys, Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, europaticker: Alpentransitbörse ist praxistauglich, https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alpen&oldid=209943610, „Creative Commons Attribution/Share Alike“, 290–35 Mio. Im Mittelalter setzte politisch eine Phase der Stabilität ein. Damit ist die Art unabhängig von Oberflächengewässern, in denen die Larven anderer Amphibienarten ihre Entwicklung vollenden. Die Rezeption des Alpenraumes schwankt – wie bei allen Landschaften der Extreme – in der Moderne zwischen zwei engverwobenen Polen, dem Mythos der Naturgewalt und der Reinheit der Natur. die Jäger und Sammler der Mittelsteinzeit. Region Odermündung (1993/1994) | Im 19. Davon zeugen noch die Endungen -berg in Passnamen. Am Ende der Antike verzeichnen Itinerarium Antonini und Tabula Peutingeriana sieben Überquerungen des Alpenhauptkamms. Hier entstanden weiterhin Flyschablagerungen (Kreide – Alttertiär), die im weiteren Verlauf in zunehmendem Maße vom Gebirgskörper überfahren wurden. Im Norden fallen die Alpen allmählich zum österreichischen und deutschen Alpenvorland ab. Es bestehen auch Verbindungen zu den nordasiatischen Gebirgen (beispielsweise Gentiana verna). Typische Arten der Säugetiere sind unter anderen Gämse, Alpensteinbock, Murmeltier und Schneemaus, unter den Vögeln sind Alpendohle, Kolkrabe, Ringdrossel, Schneefink, Steinadler, Tannenhäher und Alpenschneehuhn zu nennen. Der Jura (2005/2006) | Es erstreckt sich in einem 1200 Kilometer langen und zwischen 150 und 250 Kilometer[1] breiten Bogen vom Ligurischen Meer bis zum Pannonischen Becken. Zwischen 1600 und 1850 entstand besonders im nördlichen Alpenraum eine selbstständige Bergbauernkultur, die sich etwa im Bau prächtiger Bauernhäuser aus Holz manifestierte und bei der die nachhaltige Naturnutzung als Schutz vor Naturgefahren im Vordergrund stand. Im Bereich von Almhütten bilden sich Lägerfluren. Bereits während der Eiszeit müssen Jäger in den Alpen unterwegs gewesen sein, was verschiedene Funde von Steinwerkzeugen aus den … Der Erste Weltkrieg macht weite Bereiche der Ostalpen zur Alpenfront, aber die Verheerungen des Zweiten Weltkrieges lassen den Alpenraum relativ geschont. Während sich Handel, Gewerbe und Industrie in diesen Hauptsiedlungsräumen konzentrieren[18], ist der landwirtschaftliche Siedlungsraum weitläufig und dünn, und über 40 % der Alpenfläche sind überhaupt nicht ständig oder gar nicht bewohnt, sondern dienen als Sömmerungsgebiet (Alpen/Almen der Viehzucht), sind rein forstwirtschaftliche Region oder gänzlich unnutzbar. Die nivale Stufe (bzw. Die Nachkriegsjahrzehnte machen die Alpen zum Ziel einer urbanen Gesellschaft, erst als Erholungsraum der Strapazen einer wirtschaftlichen Zerrüttung, dann als Freizeitkulisse, als Statussymbol gehobenen Lebensstandards. Sie entstanden oft in Verbindung mit überlieferten Dichtungen, Sagen oder Erzählungen, die sich häufig mit Göttern und Dämonen befassten. In Italien und Frankreich gibt es eine traditionelle einheitliche Dreigliederung der Alpen in West-, Zentral- und Ostalpen, die Partizione delle Alpi (1924), die weniger auf geologischen Kriterien, sondern auf historischer geografischer Übereinkunft beruht. Sie können nur auf bestimmten Routen über Gebirgspässe oder Tunnel überquert werden, da die Alpen ein natürliches Hindernis für den transeuropäischen Verkehr sind. Jahrhundert mit Pionierleistungen wie der Semmeringbahn als erste normalspurige Gebirgsbahn Europas oder der Gotthardbahn das Zeitalter des modernen Transitverkehrs eingeläutet. Allerdings ist der Tourismus in den Alpen oft nur punktuell auf bestimmte Dörfer, Städte und Skiressorts konzentriert. Bereits um 1430 wurden über 90 Prozent des Fernhandelsverkehrs zwischen Augsburg und Venedig – 6500 Frachtwagen pro Jahr – über den Brenner abgewickelt. In den letzten Jahrzehnten hat in vielen Teilen der Alpen der Tourismus im Winter dem klassischen Sommertourismus den Rang abgelaufen. Unter den Amphibien hat der schwarz gefärbte Alpensalamander eine spezielle Anpassung an die alpinen Lebensräume entwickelt. [2] Sie dehnt sich etwa 750 km von West nach Ost und ca. Der Trend ist erst im späten 20. Die ersten Menschen betreten die Alpen. Insbesondere die Konkurrenzsituation spielt eine große Rolle: Die hochalpinen Pflanzen wachsen in den meisten Fällen nicht deswegen in diesen unwirtlichen Regionen, weil sie mit besseren Bedingungen nicht zurechtkämen, sondern weil Gebiete mit besseren Bedingungen schon von anderen Pflanzen besetzt sind. Jahrhunderts rein touristische Zentren (Kurzentren, Alpinzentren). Your browser either doesn't support JavaScript or you have it turned off. Berge dieser Kategorie werden bisweilen auch als Ultra Prominent Peaks bezeichnet.. Sie schließen nördlich des Golfs von Genua an den Apennin an und umfassen in weitem Bogen nach Westen die Po-Ebene. Die verbreiteten Steinsetzungen (Steinmännchen) scheinen sowohl praktischen als auch kultischen Hintergrund zu haben. In Lawinenrinnen steigen beide Arten auch wesentlich tiefer, da sie aufgrund ihrer Biegsamkeit den Schneedruck überstehen. Er bildet den Lebensraum von 13 Millionen Menschen und genießt europäische Bedeutung als Erholungsraum. Seit der Trias brach der Superkontinent auseinander, und an den Kontinentalrändern der Adriatischen Platte im Süden und der europäischen Platte im Norden begann eine marine Sedimentation. Seit 1980 sind zusätzliche 20 bis 30 Prozent des Eisvolumens abgetaut (siehe Gletscherschwund seit 1850). Laut Messungen verloren die Gletscher seit Beginn der Industrialisierung bis 1980 ein Drittel ihrer Fläche und die Hälfte ihrer Masse. Aus plattentektonischer Sicht gehören die Alpen zu den jungen Deckengebirgen der alpidischen Gebirgsbildung, zu denen auch der Kaukasus und der Himalaya gezählt werden. Das erhöht den Unterschied zwischen sonn- und schattseitigen Hängen. Zudem sind die Arbeitsbedingungen im Tourismus oft wenig attraktiv (ungeregelte Arbeitszeiten, geringe Löhne, viele Saisonarbeitsplätze). Der weitere Ausbau der touristischen Infrastrukturen stößt bereits in vielen Alpentälern an seine Grenzen, vor allem, da durch Naturgefahren (beispielsweise Lawinen, Muren) das Flächenangebot begrenzt ist. Die Alpen sind ein geologisch junges Faltengebirge mit entsprechend charakteristischem Deckenbau.[3]. Das Gipfelkreuz symbolisiert dieses Spannungsfeld zwischen Ehrfurcht und Siegeswille. Insbesondere englische Touristen haben danach im und vor allem gegen Ende des 19. Im Moment sind aber keine Hinweise gegeben, dass die vorhandenen Pflanzen von den 'Aufrückern' verdrängt werden, da sie als Pioniere bei den starken Erosionen der Berggipfel eine solide ökologische Nische besetzen. Region nach Oswald Heer 1838), nach Penk (1896) auch Schnee und Eisgebirge befindet sich über der klimatischen Schneegrenze. [5] Die Bezeichnungen Alpeis (Singular) und Alpēs (Plural) treten ca. Die zunehmende Umweltbelastung durch den motorisierten Transitverkehr hat häufig zu Protesten der betroffenen Bevölkerung geführt, wie zum Beispiel Straßenblockaden in Tirol, Savoyen, Piemont sowie zur Alpen-Initiative in der Schweiz. Bei einigen Wirbeltieren ist ein saisonbezogener Dimorphismus zu beobachten: Ein dunkles Sommerhaar- oder -federkleid wird im Winter durch eine weiße Tarntracht ersetzt (vergleiche: Schneehase, Alpenschneehuhn). Sie trennen den zentralen Mittelmeerraum mit dem Etesienklima vom atlantisch beeinflussten nördlichen Mitteleuropa und stehen am Ostrand unter kontinentalem Einfluss. Trotz der Konkurrenz durch die deutsche und die italienische Sprache konnten die alpinen Kleinsprachen Rätoromanisch, Ladinisch und Friaulisch überleben. Das Donaudelta (2007–2009) | Während der Kreide setzte sich durch die Öffnung des Südatlantiks (vor etwa 125 Millionen Jahren) die Subduktion und Akkretion des Südpenninikums an das Ostalpin in Gang (Altalpidische Gebirgsbildung oder Eoalpine Orogonese genannt). Hinzu kommen Faktoren wie die Dauer der Schneebedeckung und die Wasserversorgung. Von der Vielfalt an Dialekten, die die ursprüngliche Abgeschiedenheit der Täler mit sich brachte, bleibt heute immer weniger übrig. Solchem Tourismus dienen verschiedene Weitwanderwege, zum Beispiel die Kulturwege Schweiz, oder gar Fernwanderwege wie der alle acht Alpenländer durchquerende Fernwanderweg Via Alpina. Die gesamte Alpenregion nimmt eine Fläche von etwa 200.000 Quadratkilometern ein. Jahrhunderts die Vielfalt der Land- und Forstwirtschaft in den Alpen, welche wegen der Maschinisierung zwar leichter zu betreiben ist, sich jedoch nicht mehr lohnt. [22] Der 1480 erfolgte Ausbau des Kunterswegs zur Fahrstraße im Eisacktal zwischen Bozen und Klausen sowie der Kesselbergstraße oberhalb von Kochel am See 1495 machte den Brenner endgültig zum wichtigsten Übergang der Ostalpen. Eine klare Definition gibt Polybios († um 120 v. In der Schweiz wird die Aspisviper, eine weitere ovovivipare Schlangenart, bis in Höhen von 3000 Metern angetroffen. Mit dem RegenRadar verfolgen Sie live Regen, Schnee und Wolken. Auch die Entwässerung folgt diesen Großrichtungen zu Mittelmeer, Nordsee und Schwarzem Meer. Die Alpenflora enthält viele arktisch-alpine Elemente, etwa den Steinbrech Saxifraga aizoon. Neben dem Bund von Briançon gehören die Alte Eidgenossenschaft, die Drei Bünde, die Grafschaft Tirol und das Erzbistum Salzburg dazu. Als das Christentum im Frühmittelalter in das Alpengebiet vordrang, vermischten sich heidnische Bräuche mit christlichen Feiern. In den harten Gneisen und Granitgneisen bildet sich wegen der großen Abstände der Klüftung bei der Verwitterung meist grobes Blockwerk, das ausgedehnte Blockschutthalden bilden kann.